Die Auswirkungen von Leerstand auf die Gebäudeversicherung: Worauf Immobilienbesitzer achten müssen

Leerstand bei Immobilien kann aus verschiedenen Gründen auftreten, sei es durch eine längere Renovierung, fehlende Mieter oder aufgrund eines Verkaufsprozesses. Was viele Immobilienbesitzer nicht wissen: Ein leerstehendes Gebäude birgt besondere Risiken und kann Auswirkungen auf die Gebäudeversicherung haben. In diesem Artikel beleuchte ich die wichtigsten Aspekte, die Sie bei Leerstand und Ihrer Gebäudeversicherung beachten sollten.

Warum ist Leerstand problematisch?

Ein leerstehendes Gebäude ist anfälliger für bestimmte Risiken als eine bewohnte oder genutzte Immobilie. Dazu gehören:

  • Einbruch und Vandalismus: Leere Gebäude ziehen oft Einbrecher oder Vandalisten an, die sich ungestört fühlen.
  • Unentdeckte Schäden: In einem unbewohnten Gebäude bleiben Schäden, wie zum Beispiel Wasserlecks oder Schimmelbildung, oft länger unbemerkt, was die Kosten für Reparaturen erheblich steigern kann.
  • Unzureichende Wartung: Bei längeren Leerständen kann es passieren, dass regelmäßige Wartungsarbeiten, wie die Kontrolle der Heizungsanlage oder das Lüften der Räume, vernachlässigt werden.

Diese erhöhten Risiken führen dazu, dass Versicherer leerstehende Immobilien anders bewerten und behandeln als bewohnte Gebäude.

Auswirkungen auf die Versicherungsprämie

  1. Erhöhte Prämien: Viele Versicherer erheben höhere Prämien für leerstehende Immobilien, da das Risiko für Schäden und Einbrüche steigt. Diese Erhöhung kann je nach Dauer und Art des Leerstands unterschiedlich ausfallen.
  2. Einschränkungen im Versicherungsschutz: Einige Versicherer bieten für leerstehende Gebäude nur eingeschränkten Versicherungsschutz an. Beispielsweise könnten bestimmte Schäden, die durch Vernachlässigung entstehen, von der Deckung ausgeschlossen sein. Auch der Schutz vor Vandalismus ist oft begrenzt.
  3. Sonderkündigungsrecht des Versicherers: In einigen Fällen kann der Versicherer den Vertrag kündigen, wenn der Leerstand nicht rechtzeitig gemeldet wird oder über einen längeren Zeitraum anhält. Es ist daher wichtig, den Versicherer sofort zu informieren, wenn das Gebäude länger als 60 Tage leer steht, um Überraschungen zu vermeiden.

Maßnahmen zur Risikominderung

Um die Risiken während eines Leerstands zu minimieren und eventuell höhere Prämien zu vermeiden, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Sicherheitsvorkehrungen erhöhen: Installieren Sie zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Alarmanlagen, Kameras und Sicherheitsbeleuchtung, um Einbrecher abzuschrecken.
  • Regelmäßige Inspektionen: Sorgen Sie dafür, dass das Gebäude regelmäßig inspiziert und gewartet wird, auch während des Leerstands. Dies kann helfen, kleinere Schäden frühzeitig zu erkennen und größere Probleme zu verhindern.
  • Vorübergehende Vermietung: Wenn möglich, können Sie das Gebäude vorübergehend an Mieter übergeben oder für kurze Zeiträume vermieten, um den Leerstand zu minimieren.

Fazit

Ein leerstehendes Gebäude erfordert besondere Aufmerksamkeit und Maßnahmen, um sowohl das Schadensrisiko als auch die Auswirkungen auf Ihre Gebäudeversicherung zu minimieren. Informieren Sie Ihren Versicherer frühzeitig über den Leerstand und prüfen Sie die bestehenden Versicherungsbedingungen, um sicherzustellen, dass Ihre Immobilie weiterhin optimal geschützt ist. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie auch in Zeiten des Leerstands für ausreichenden Versicherungsschutz sorgen.

Nach oben scrollen